Der Ablauf einer Saison im Königseer Karneval

Zu Beginn des Königseer Karnevals war die Saison noch sehr kurz. Sie begann am Sonntag vor dem Rosenmontag mit der Ankunft des Prinzenpaares und der Schlüsselübergabe auf dem Markt. Nachmittags war Kinderkarneval und am Abend des Sonntags die große Prunksitzung. Am Rosenmontag war der große Umzug und am Abend der Rosenmontagstanz meist in Form eines “Kappenballs”.
Erst 1956 begann man die Saison (oder auch Session) am 11. November auf dem Markt zu eröffnen. Maskenbälle gab es seit 1974, sie wurden wegen verschiedener Gründe im Jahre 1988 wieder abgeschafft. Einmal, weil die Besucherzahl zurückging und zum anderen auf vereinsinternes Drängen verschiedener Mitglieder, die kein Interesse daran hatten, sich außer am Rosenmontag auch noch zu einem Maskenball zu verkleiden.
Auch heute beginnt die Saison am 11.November des Vorjahres, d.h. die Saison 1999 beginnt am 11.11.98 um 11 Uhr 11 mit der Proklamation auf der Rathaustreppe. Sie endet in der Nacht vom Veilchendienstag (Fastnacht) zum Aschermittwoch.

Die Proklamation auf der Rathaustreppe am 11.11.1997

 

Doch eigentlich ist das ganze Jahr über Saison. Die Vorbereitung künftiger Veranstaltungen beginnt bereits mit der Auswertung der gerade beendeten Saison am Montag nach Aschermittwoch. Der Montag ist Termin des Treffens der Karnevalisten in ihrem Vereinslokal, dem “Felsenkeller”. Dort werden neue Ideen geboren und Organisatorisches für die kommende Saison erledigt. Und der Montag dient zur Kontaktpflege und zum geselligen Beisammensein der Unweisen unter einander, wie es in jedem Verein üblich ist. Das ändert sich etwas, wenn vor der ersten Veranstaltung im November die “heißePhase” beginnt.
Zurück zur Proklamation auf der Rathaustreppe. Mit ihr wird die neue Saison eröffnet. Hier wird das Prinzenpaar vorgestellt, vereidigt und ihnen der Stadtschlüssel symbolisch übergeben. Es folgt die Antrittsrede des Prinzen und die “Gegenrede” des entmachteten Bürgermeisters, der dem Prinzenpaar für die Zeit ihrer Herrschaft vollen Erfolg bei der Regelung der Geschicke der Stadt wünscht und durch ihre Regentschaft auf ein volles Stadtsäckel hofft.

 

(Fortsetzung nachzulesen in der Chronik "Der Ablauf einer Saison im Königseer Karneval" ab Seite 78